Gedenkveranstaltung zur Pogromnacht am 9. November

Am 9. November 2021 jährte sich zum 83ten Mal jene Nacht, in der die Novemberpogrome 1938 ihren traurigen Höhepunkt fanden. Jüd*innen und Juden wurden inhaftiert, verschleppt und ermordet, ihre Geschäfte, Wohnhäuser und Synagogen zerstört und in Brand gesetzt. So auch die Synagoge in der Levetzowstraße 7/8 im Bezirk Mitte, die von den Nazis ab 1941 zu einer Sammelstelle für Deportationen missbraucht wurde.

Dort wo damals die Synagoge stand, ist heute ein Gedenkort errichtet, der an die Geschehnisse jenes Novembers 1938 erinnert. Seit 1990 findet dort immer zum 9. November eine größere Gedenkkundgebung statt. Seit mehreren Jahren ist Hashomer Hatzair in Form eines Redebeitrags Teil dieser Veranstaltung. In diesem Jahr war es uns in unserer Rede besonders wichtig, auf unsere Geschichte und historische Verwurzelung aufmerksam zu machen.

Weitere Redebeiträge kamen unteranderem von dem Zeitzeugen Horst Selbiger, der die Novemberpogrome miterlebt hatte. Anschließend hielt ein Vertreter des deutschen Auschwitzkommitees eine Erinnerungsrede zu ehren von Esther Bejarano. Weitere Redebeiträge setzten sich unter anderem mit der Frage des Erinnerns ohne Zeitzeug*innen, mit aktuelle Formen des Antisemitismus sowie dem geschichtspolitischen Diskurs der vergangen Jahre auseinander. Zwischendurch gab es immer wieder Musik und die Möglichkeit für individuelles Gedenken. Insgesamt haben wir die Veranstaltung als eine berührende und gelungene Form des aktiven Erinnerns erlebt. Ganz besonders gefreut hat uns, auch einige Chanichim*ot unter den Teilnehmenden zu sehen.

Wir danken den Veranstaltenden der des Orga Bündnisses für die Planung und Ihre erneute Einladung. Wir haben uns gefreut Teil des Gedenkens zu sein und sehen uns hoffentlich auch nächstes Jahr wieder.