“Junger Jüdischer Widerstand – Gestern und Heute”: Abschlussaktivität mit den Kindern

Die Chanicha Lilith hatte gestern einen schönen Sonntag. „Die Peula war heute richtig cool. Sehr interessant und auch gemütlich“, sagte die 13-Jährige nach dem Treffen ihrer Gruppe vom Hashomer Hatzair Ken Berlin in den Räumen eines Jugendclubs in Berlin-Friedrichshain.

Es ging diesmal nicht um die Bräuche an jüdischen Feiertagen, um kulturelle  oder sportliche Aktivitäten. In der Peula widmeten sich die Kids den Ergebnissen des Workshops von Hashomer Hatzair, den eine Gruppe von älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den vergangenen Wochen abgehalten hatte. Im Rahmen der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu Antonio Stiftung forschten sie zu jungem jüdischen Widerstand gegen das NS-Regime in Deutschland.

Nachdem die Kids selbst in der Peula ein kleines Plakat zu den Widerstandskämpfer*innen Herbert Baum, Mordechaj Anielewicz und Hildegard Löwy erstellt hatten, durften sie sich die Ergebnisse der Workshop-Gruppe in einer Mini-Ausstellung anschauen. Auch die Eltern waren hierzu eingeladen.

Am Ende tauschten sich alle Teilnehmende noch darüber aus, was sie dazu gelernt hatten. Workshop und Mini-Ausstellung konnten jüdischen Widerstand während der Shoa sichtbarer machen. Gerade in Zeiten, in denen der Antisemitismus sich so gewaltig wie beim Anschlag in Halle neue Bahnen bricht, ist Solidarität und Vernetzung wichtig.
Chanicha Lilith wird auf jeden Fall den Namen Hildegard Löwy nicht vergessen. Die Berlinerin war vor über 80 Jahren ebenfalls Chanicha bei Hashomer Hatzair, wurde 1942 festgenommen und ein knappes Jahr später hingerichtet.